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Niemand bleibt in seiner Trauer allein

Wilde, unhaltbare Gerüchte über Todesursache

VON SUSANNE LAHR

 

Oerlinghausen. Viele Blumen sind abgelegt, Kerzen brennen neben einem Bild mit Trauerflor. In Körbchen sammeln sich die Briefe und Mitteilungen der Jungen und Mädchen an ihren verstorbenen Mitschüler. Der Trauerraum in der Heinz-Sielmann-Schule hilft den Schülerinnen und Schülern, Abschied zu nehmen.


Am zweiten Tag nach dem tragischen Tod des 14-Jährigen während des Sportunterrichts, der die Schule in eine Art Schockzustand versetzt hat, nutzen die Jugendlichen in großem Maße die Gesprächsangebote der drei Schulpsychologen und drei Notfallseelsorger, die vor Ort sind. "Am Dienstag waren die Schüler noch mehr mit sich selbst beschäftigt", sagt Schulpsychologin Roswitha Wichmann-Lause. Die Schüler drückten nach ihren Worten ihre Fassungslosigkeit aus. Ein Freund, mit dem man gestern noch gesprochen hat, ist heute nicht mehr da. "Viele haben auch darüber gesprochen, was ihnen der Verstorbene bedeutet hat", schildert Roswitha Wichmann-Lause. Die Kinder kamen allein oder in Gruppen, um mit den Psychologen und Notfallseelsorgern zu sprechen.


"Es gab viele Tränen", schildert Wichmann-Lause. "Aber die Schüler haben sehr aufeinander geachtet. Niemand blieb in seiner Trauer allein." Die Schulpsychologin zeigt sich sehr beeindruckt über die beachtliche soziale Kompetenz der jungen Menschen. Aber auch für das Lehrerkollegium hat die Krisenmanagerin lobende Worte. Trotz ihrer eigenen immensen Belastung seien die Pädagogen sehr wunderbar mit den Schülern umgegangen, seien auf deren Bedürfnisse flexibel eingegangen. Die Zusammenarbeit mit Seelsorgern und Psychologen habe reibungslos funktioniert.

Wichmann-Lause schildert, dass sich gleichsam trotz aller Trauer auch der gesunde Wunsch nach einem Stück Normalität entwickelt habe. Schule und Unterricht als haltgebende Elemente. "Es ist ganz wichtig, aus der tiefen Trauer und Unfassbarkeit wieder Optimismus für das Leben zu entwickeln."

In diesem Zusammenhang drückt die Schulpsychologin ihren Unmut über eine Falschmeldung aus, die im Radio über die Todesumstände verbreitet worden sei. "Das war eine immense Belastung, hat neuerliche Betroffenheit und Ärger ausgelöst." Roswitha Wichmann-Lause betont, dass der 14-Jährige, dessen Todesumstände eine Obduktion klären wird, ohne jedwede äußerliche Einwirkung gestorben ist. Alles andere seien einfach unhaltbare Gerüchte, von denen leider sehr viele im Umlauf seien. Wichmann-Lause ruft zur Sachlichkeit auf. "Das gehört auch zum sorgsamen Umgang miteinander."

Schulpsychologen und Betreuer werden bis Freitag, dem voraussichtlichen Tag der Beerdigung, in der Heinz-Sielmann-Schule zum Gespräch bereitstehen. Danach sind sie bei Bedarf abrufbar, vor allem dann, wenn Lehrer oder Eltern bei Kindern posttraumatische Belastungsstörungen ausmachen sollten.

 

 
 

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